Schafgarbe (Achillea millefolium)

Die Schafgarbe gehört zur Familie der Korbblütler. Sie ist mehrjährig und wird bis zu 40 cm hoch.

In Wiesen und an Feld- und Wegrändern wächst sie häufig. Nasse Böden und Staunässe verträgt sie nicht.

Der Zusatz „millefolium“ bezieht sich auf die vielen gefiederten Blättchen der Pflanze, die wie „tausend“ Blätter erscheinen.

Besonders dann, wenn die Blüten rosa schimmern, hat die Schafgarbe die volle Kraft des Sommers und der Sonne eingefangen.

Gesammelt werden die Blütenstände oder das ganze Kraut. Sie werden in Büscheln zum Trocknen aufgehängt und an einem schattigen Platz getrocknet. In Stoff- oder Papiersäckchen oder einem dunklen Glas kann sie bis zur nächsten Sammelsaison gelagert werden.

Die Schafgarbe wirkt u.a. entzündungshemmend, krampflösend, verdauungsfördernd und menstruationsregelnd. Sie ist das Frauenkraut schlechthin und als Heilmittel mit der Kamille zu vergleichen.

Aufsehen erregte eine 2013 veröffentlichte Untersuchung einer Forschungsgruppe, in der sie den Gebrauch von Schafgarbe durch Neandertaler vor etwa 50.000 Jahren nachwiesen. So verwundert es nicht, dass auch der griechische Held Achilles die Heilkraft der Pflanze kannte, als er nach einem Kampf die Wunden des Königs der Myser mit Hilfe der Schafgarbe behandelte. Dabei nutzte er die Gerbstoffe der Pflanze, die die Wunde schneller heilen lies. In der überlieferten Volksheilkunde verwendet man das Kraut und die Blüten innerlich bei zeitweiliger Appetitlosigkeit, zur Behandlung leichte krampfartiger Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, sowie bei leichten menstruationsbedingten Krämpfen. Äußerlich kann ein Tee zur Behandlung kleiner, oberflächlicher Wunden und zur Blutstillung eingesetzt werden.

Schafgarbe ist eine wichtige Heilpflanze bei Hauterkrankungen. Als Umschlag oder Salbe u.a. bei Hämorrhoiden, trockenen Händen, Krampfadern unreiner Haut und als Schönheitsmittel.

Schafgarbe gilt außerdem als beruhigend und nervenstärkend. Man trinkt sie Schlafproblemen und Nervosität.

Dem Tee wird auch eine Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem zugesprochen. Man trinkt ihn bei Schwindel, zur Blutdruckregulierung, Blutreinigung, gegen Arteriosklerose und Schlaganfälle.

Aufgrund seines Kaliumgehaltes gilt er außerdem als harntreibend und wird deshalb bei Nierensteinen und Blasenschwäche getrunken.

Viele dieser volksmedizinischen Anwendungen lassen sich auch wissenschaftlich bestätigen.

Für die Wirkung des Schafgarbenkrautes dürften hauptsächlich Bitterstoffe, Flavenoide und sein ätherisches Öl (Proazulene) verantwortlich sein. Das ätherische Öl wirkt entzündungshemmend und antimikrobiell gegen Bakterien und Pilze. Die Bitterstoffe wirken zudem sekretionsfördernd und appetitanregend, sowie blähungstreibend und krampflösend.

Junge Schafgarbenblätter sind eine delikate Zugabe bei frischen Salaten und als Suppen- und Sossengewürz. Man kann Scharfgabe kleingeschnitten zu Frischkäse mischen und wird über den angenehmen Geschmack erfreut sein.

Als Gewürz verbessert Schafgarbe die Verdaulichkeit von fettem Gänsebraten oder Schweinefleisch. Schafgarbensirup, -Schnaps oder -Likör gelten wohl wegen des bitteren Geschmacks als allgemeines Stärkungsmittel. Als Apperitiv getrunken regt es die Drüsen an und unterstützt somit die Verdauung.

Schafgarbe ist eine Einschleuserpflanze für Natrium. Wenn aus einem unbekannten Grund der Stoffwechsel gestört und und man auf pflanzliche Hilfe zugreifen muss, so kann der Tee der Schafgarbe dabei helfen.

Vorsicht ist allerdings bei Allergikern geboten, die eine bekannte Allergie gegen Korbblütler haben. Sie sollten Schafgarbe nicht verwenden.

Wegen seines Thujongehaltes sollte das ätherische Öl während der Schwangerschaft gemieden werden.

Die Pflanze wächst auf starken positiven Energielinien der Erde. Wer sich mitten hineinsetzt, spürt die Kraft. In der biologisch-dynamischen Landwirtschaft ist sie eine der Heilpflanzen, die in aufbereiteter Form dem Kompost zugesetzt wird. Dort beschleunigt sie die Rotte und die Arbeit der Mikroorganismen, die die Pflanzenteile wieder zu gesunder Erde abbauen und zu Dünger für eine neue Pflanzengeneration machen.

Wer Fragen zur Anwendung hat, darf sich gerne an mich wenden… 🙂

Text: Jana Christalla Schmidt