Wildbienen willkommen

 

„Geeignete Nisthilfen für Insekten bauen – aber richtig“, unter diesem Motto lud der Obst- und Gartenbauverein Lanzingen zu einem Workshop ein. Auch bekannt unter der Bezeichnung Insekten- oder Bienenhotel erfreuen sich die Nisthilfen immer größerer Beliebtheit. Rund 20 Wildbienenfreunde waren erschienen, um sich von Peter Siebert Anregungen und Ratschläge für den richtigen Bau einer Insektennisthilfe einzuholen. „Leider wird viel Schrott im Handel angeboten“, so Peter Siebert, der auch ehrenamtlicher Blühbotschafter für die Insektenvielfalt der Initiative „Main.Kinzig.Blüht“ ist.

 

„Es geht nicht um Nisthilfen für die klassische Honigbiene“, so Siebert, „die bleibt außen vor, für die ist der Imker zuständig“. Zielgruppe für die Nisthilfen sind die „Einzelkämpfer“ unter den Insekten. Während die Honigbiene ihr Bienenvolk für alle anfallenden Arbeiten hat, steht die Wildbiene alleine da. „Die muß alles selber machen: Pollen sammeln, Nisthöhle bewachen, Fächern wenn es zu warm ist, sich gegen Fressfeine wehren, saubermachen, Eier legen, Brutpflege, den Bau verschießen …“, erklärt er, dementsprechend eingeschränkt ist der Radius, in dem sich die Wildbiene bewegt. Währenddessen eine Honigbiene einen Wirkungskreis von bis zu 3 Kilometern um ihren Bienenstock herum hat, bewegt sich die Wildbiene nicht weiter weg vom Einflugloch als etwa 150 Meter. „Der Lanzinger Wildbiene nutzt es also nichts, wenn in Rossbach eine noch so schöne Bienenwiese steht“, erklärt Siebert, „da kommt die nie hin!“.

 

„Warum aber Nisthilfen für Insekten bauen?“. Die Frage sei ganz einfach zu beantworten. Nicht nur die Honigbiene bestäubt unsere Blüten, sondern auch viele weitere Insekten. Ist es draußen im zeitigen Frühjahr noch kalt, dann bleiben die Honigbienen einfach ein bißchen länger zuhause im warmen. Obstblüten bleiben unbestäubt. Dann kommen Wildinsekten zum Einsatz, die fliegen früher und sorgen somit für eine reichhaltige Ernte im Herbst, auch wenn das Frühjahr zu kalt für die Honigbiene war.

 

„Grundsätzlich ist es besser, kleiner und sorgfältiger zu bauen“, informiert Peter Siebert, „und auf unsinnige billige Nisthilfen aus dem Baumarktregal zu verzichten“. Das Umfeld sollte insgesamt insektenfreundlich bepflanzt sein, denn ohne Nahrung in Form von Pollen und Nektar können die Wildbienen nicht überleben.

 

Wer sich für weitere Informationen zum Bau der Bienenhotels interessiert, oder den richtigen Ansprechpartner sucht , der findet weitere Tipps auf der homepage ogv-lanzingen.com

 

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